Siedlung Vöhingen
So ähnlich wird Vöhingen zu seiner Blütezeit ausgesehen haben
Urkunden schweigen über den Beginn der Siedlung Vöhingen. Allein die Bildung des Ortsnamens spricht für eine frühmittelalterliche Entstehung des Dorfes. Dies könnte - wie auch die frühesten Funde wahrscheinlich machen - im 6. oder 7. Jahrhundert geschehen sein.
Zeittafel
1229 wird urkundlich erwähnt, dass der Pfalzgraf Rudolf dem Kloster Bebenhausen Güter in Vöhingen vermacht. Zwischen 1347 und 1356 ist Heinrich von Aldingen, sesshaft in Markgröningen, Besitzer eines 160 Morgen grossen Hofes in Vöhingen. Die weiteren urkundlichen Erwähnungen zeigen eine immer grössere Aufsplittung des Ortes. Dies weisst darauf hin, dass die Blütezeit des Dorfes überschritten ist und der Prozess des Wüstwerdens (das heißt Verlassens) schon weit fortgeschritten ist.
Die letzte Erwähnung erfolgt 1555 in einem Dekret von Herzog Christoph zum Auflassen der bis dahin noch erhaltenen Feldkirche.
Ende des 18. Jahrhunderts wurden die letzen Steinreste der Kirche zum Bau einer Waschküche verwendet.
Bis in das 19 Jahrhundert hinein gab es die Markung Vöhingen. Sie gehörte nicht zu Schwieberdingen, jedoch hatte Schwieberdingen die Steuer- und Verwaltungshoheit über die Markung.
Noch heute weisen viele Namen auf den vergangenen Ort hin:
Vöhinger Wiesle, Vöhinger Pfad, Vöhinger Grund und weitere Flurbezeichnungen.
1990 begann das Landesdenkmalamt Stuttgart mit Ausgrabungen. Zahlreiche Funde, Skelette, Fundamente und Siedlungsbefunde konnten geborgen und dokumentiert werden.
1998 erfolgte eine Ausstellung des Landesdenkmalamtes über Vöhingen im Schwieberdinger Rathaus.
Diese Texte und Grafiken wurden dem Begleitheft und der Multimedia-CD zur Ausstellung des Landesdenkmalamtes Stuttgart entnommen.
© Dr. Susanne Arnold